Skitouren Tage Branca Hütte 12. April bis 17. April 2013 – Fornigletscher

Gulli, Halltaler, Phurba, Kurtl und ich fieberten seit Wochen diesen Tagen entgegen, immer wieder haben wir uns getroffen und Details besprochen wie es wohl am besten ablaufen würde, was nehmen wir mit, was bleibt zurück, hält das Wetter, ist der Schnee noch gut, tausend Fragen auf die wir bald Antwort haben sollten.

Der Aufstieg zur Hütte ist angenehm, auch wenn der schwere Rucksack sich bemerkbar macht. Das Prozedere auf der Hütte ist schnell erledigt und wir breiten uns im Zimmer aus. Jeden Abend gibt es um 18:30 im Speisesaal das Abendessen, und das ist so einfach wie genial – auf den Tischen stehen Namenskärtchen und erleichtern das sonstige Gedränge ungemein. Es gibt reichlich Nachschläge beim Essen und es schmeckt einfach sehr sehr gut!

Das erste Ziel am nächsten Morgen ist der Punta San Matteo 3679 MüM. Eine kurze Abfahrt und dann geht der lange Anstieg Richtung Süden los, vorbei an Eisbrüchen und verdammt viel unverspurtem Pulver !! Wir gehen gemächlich und lassen viele an uns vorbei ziehen, kurz vor dem Gipfelhang wird der Wind zum Sturm und ziemlich unangenehm, Gulli entschließt sich dazu es hier gut sein zu lassen und ich entscheide mich ihn bei der ersten Tour hier im Sturm nicht alleine zu lassen. Also packen wir beide zusammen und fahren vom bockharten Rücken runter zum feinen Pulver. Der Rest der Abfahrt ist nur Genuss und es ist mir fast unheimlich warum wir soviel Glück haben und unsere eigenen Spuren ziehen dürfen. Auf der Hütte angekommen gibt’s erstmals ein Glücksweizen, dann wird gekramt und gewaschen. Danach in Ruhe noch ein Bierchen, dann ist wieder Abendessen, diese Routine sollte die anderen Tage fast genauso aussehen und wird deshalb nicht weiter erwähnt. Man kann sich hoffentlich vorstellen wie wunderbar relaxt man in der Sonne sitzt und alles auf sich wirken lässt.

Die 2. Tour führt uns auf den höchsten Gipfel auf den Palon del Mare 3703 MüM. Wir gingen auch diesmal absichtlich als eine der letzten, da sich ein kleines Wolkenband am Himmel hielt und wir deshalb keinen Stress hatten, wir rechneten das es später aufreißt und wir feinen Firn auf die Bretter bekommen wollten. Tja so war es dann auch, am Gipfel zuerst noch kalter Wind, plötzlich Windstille und es zeigte sich der wolkenlose Himmel. Das mit dem Firn stimmte allerdings nicht ganz, den vom Gipfelhang fuhren wir noch in feinem Pulver runter bevor wir uns dem Firn widmen konnten. Wir waren für den Rest der Abfahrt quasi alleine und hatten jede Menge Spaß bis wir wieder auf der Hütte ankamen.

Die 3. Tour war südseitig ausgerichtet und wir wussten das heute der Firntag schlechthin sein wird, das Ziel hieß Monte Pasquale 3553 MüM. Der Aufstieg wurde routinemäßig abgespult, wobei der Gipfelhang schon einiges abverlangte, da er sehr steil war! Am Joch zwischen Pasquale und Cevedale diskutierten der Halltaler und Phurba noch ob sie zum Cevedale noch rüberwollten, aber sie ließen es dann doch bleiben. Dann kam die Abfahrt, mir fehlen noch immer die Worte…..Links und rechts von mir Platz ohne Ende, keine Menschenseele weit und breit, außer uns drei (Gulli und Kurtl sammelten frische Kraft in Bormios Therme) und unter den Skiern FIRN, richtiger geiler Butterfirn. Wir fuhren und fuhren und es hörte einfach nicht auf, es war sicherlich die sensationellste aller Abfahrten in diesen Tage auf der Branca Hütte.

Schließlich nahmen wir uns noch den Monte Tresero 3594 MüM am 4. Tag vor, der Aufstieg war diesmal wieder länger und führte uns recht bald in den Sonnenschein, fast keine Gruppe machte sich an diesem Tag in diese Richtung auf, weshalb es eine sehr einsame Tour wurde mit wunderbaren Eindrücken der Gletscherwelt, es galt auch hier 2 sehr steile Hänge zu überwinden und am Schluss einen kleinen Schnapper vor dem Gipfel konzentriert zu bewältigen. Dafür bekam man ein kolossale Aussicht und ein riesiges Gipfelkreuz zu sehen. Die Abfahrt war am letzten Tag sulzig und man brach teilweise bis zum Bauch ein (Kurtl das war ein Traum….). Wir kamen ziemlich weit unter der Hütte an und mussten in der brennenden Sonne den letzten Anstieg für diese Tage auf uns nehmen. Dafür belohnten wir uns mit ein paar extra Bier und einer Runde Monte die ich als GV springen ließ. Der Abend ging fröhlich zu Ende und wir gingen ein wenig später schlafen. am letzten Tag packten wir unsere Sachen (zumindest jene die uns bis dahin nicht gestohlen wurden) und fuhren in herrlichem Bruchharsch zum Auto.

Zwischen den nun notierten Zeilen gab es hunderte kleine Anekdoten, die ich bewusst nicht anführe, da es den Rahmen sprengen würde und nur verstanden würden wenn man dabei gewesen wäre, jedenfalls wurde viel gelacht, nett diskutiert ein bisserl verarscht aber jeder respektiert!

Danke Euch allen für den feinen Skitouren Urlaub.

 

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